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Von viel Blech, schrägen Hüten, falschen Karten, Einhörnern und mehr

Der zweite Ausflug der Gruppe der Leistungsstarken hatte am 10. April das Germanische Nationalmuseum (GNM) Nürnberg zum Ziel. Im Rahmen einer Führung bekamen wir die Highlights der etwa 20.000 Ausstellungsstücke zu sehen. In Erinnerung bleiben wird der Schrein der Reichskleinodien, der nur mit drei Schlüsseln gleichzeitig zu öffnen war, von denen sich je einer im Besitz eines Nürnberger Bürgers befand. Die wie heilige Reliquien verehrten Reichskleinodien (Kaiserkrone, Zepter, Reichsapfel, Schwert u.a.) befanden sich ursprünglich in Prag und wurden im späten Mittelalter über die Goldene Straße nach Nürnberg gebracht – versteckt unter stinkendem Fisch, um Diebstahl auf der langen Reise vorzubeugen. Dass sich übrigens nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen für das Mittelalter begeistern können, zeigte sich in der Ausstellung originaler Ritterrüstungen und Waffen.

Im Bereich der Vor- und Frühgeschichte erwartete uns ein besonderes Schmuckstück: der Ezelsdorfer Goldhut, ein reich verzierter kultischer Spitzhut aus getriebenem Gold, der trotz seiner stattlichen Ausmaße nur 300 Gramm auf die Waage bringt! Sein genauer Zweck gibt bis heute Rätsel auf. Auf jeden Fall würde er beim Pferderennen im englischen Ascot allen anderen Kopfbedeckungen die Schau stehlen!

Natürlich durfte bei unserem Rundgang auch Martin Behaims berühmter Globus von 1492 nicht fehlen, der bereits bei seiner Fertigstellung eigentlich ein Fall für die Tonne gewesen wäre: Wer hätte auch ahnen können, dass just in diesem Jahr noch Amerika entdeckt werden sollte!

Abschließend zeigte uns die Museumspädagogin mit einem Augenzwinkern noch den vermutlich einzigen erhaltenen Kopf eines Einhorns. Wer wissen möchte, wo dieses seltene Exemplar eingefangen wurde, muss selbst das GNM besuchen. Mehr wird nicht verraten!

Nach der Führung erkundeten wir auf eigene Faust die übrigen Säle des Museums. Dabei riefen insbesondere im Bereich der modernen Kunst und Alltagskultur einige erstaunliche Exponate manches Amüsement hervor.

Vielleicht regt dieser Schnelldurchlauf durch dreitausend Jahre mitteleuropäischer Kulturgeschichte auch einmal zu einem privaten Besuch im GNM an, so wie es einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserer Exkursion bereits zu einer Harry-Potter-Führung gemacht hatten. Schließlich liegt das GNM fast vor unserer Haustür!

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